Bei dem Aufbau von privatem Vermögen geht es natürlich immer darum, eine möglichst gute Rendite zu erwirtschaften. Die Wege dahin sind oftmals sehr unterschiedlich. Letztlich sind die Möglichkeiten, sich für ein Finanzprodukt zu entscheiden, recht vielfältig. Traditionell gilt aber die Aktie noch immer als eines der wichtigsten Kapitalanlageprodukte, denn hier profitiert man an der wirtschaftlichen Dynamik eines bestimmten Unternehmens.
Beim Aktienhandel gilt, dass man Aktien immer dann kauft, wenn sie günstig sind und wenn ihr Preis dann in Höhe geht, werden sie wieder verkauft. Darum sind gerade unterbewertete Aktien für viele Anleger von großem Interesse. Findet man die besten Aktien unter 5 Euro, dann steht einer guten Rendite nichts im Wege.
So erkennt man unterbewertete Aktien
Unterbewertete Aktien sind solche, deren Börsenkurs weit unter dem tatsächlichen Wert des Unternehmens liegt. Beispielsweise kommt dies dann zum Tragen, wenn im Unternehmen hohe Gewinne erzielt werden oder das Unternehmen sehr gute Marktaussichten aufzeigt. Zudem kann ein Unternehmen auch unterbewertet werden, wenn die allgemeine Marktlage als negativ eingeschätzt wird.
Zur Erkennung einer unterbewerteten Aktie gibt es aber einen noch weitaus wichtigeren Faktor, und zwar die Ertragswertbetrachtung. Hierbei handelt es sich um die Kennzahl, die das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) darstellt. Die Zahl sagt aus, welcher Anteil des Gewinns schon im Kurs enthalten ist.
Die unterschiedlichen Herangehensweisen von Anlegern
- Der Aktienhandel ist natürlich mit einem gewissen Risiko verbunden, aus diesem Grund ist es wichtig, genau zu schauen, in welche Aktien man sein Kapital investiert.
- Während die sich die einen zur Beobachtung der Charts entscheiden und auf Grund des Kursverlaufs einer Aktie sich für oder gegen diese entscheiden, suchen wieder andere Anleger nach Aktien, die bisher noch nicht ausreichend bewertet wurden. Diese Unternehmen werden trotz hoher Gewinne dennoch nicht von den Anleger entsprechend nachgefragt.
Dabei kann es sich um Unternehmen handeln, deren Geschäftsergebnisse zwar aktuell noch nicht wirklich beeindruckend sind, aber bei denen es absolut möglich ist, dass die künftige Positionierung am Markt überaus stark sein könnte.
Das hat es mit den Pennystocks auf sich
Bei Pennystocks handelt es sich um Aktien, die nur wenige Cents kosten. Die Gründe für diese extrem niedrigen Werte können hierbei sehr unterschiedlich sein. Es handelt sich hier häufig um Aktien von Unternehmen, die kurz vor der Insolvenz stehen oder bereits pleite sind. In Deutschland gelten alle Aktien, deren Wert unter einem Euro liegt, als Pennystocks.
Der Handel mit Pennystocks gilt als hochriskant. Wer also mit Pennystocks traden möchte, der sollte hier stets mit kleinen und überschaubaren Beträgen agieren.
Haben Pennystocks Potenzial?
In der Szene gehen viele Anleger davon aus, dass sich der Wert von Aktien, die nur einen Wert von 20 Cent aufrufen, schneller verdoppelt, als das bei Aktien mit einem Wert von 20 Euro der Fall ist. Diese Annahme erweist sich nicht selten als Irrtum. Wie viele Studien zeigen, laufen abgeschlagene Aktien nicht besser als die höher bewerteten.
Viel eher ist die Entwicklung der Pennystocks unterdurchschnittlich. Andere Pennystock Aktien wiederum notieren extreme Kursschwankungen. Genau hier können geübte Trader viel Geld verdienen.
Die Unterschiede zwischen den Pennystocks
Allerdings gibt es bei den Pennystock Aktien durchaus solche, deren Wert zwar unter 1 Euro liegt, dennoch handelt es sich hier nicht zwangsläufig um ein nahezu wertloses Unternehmen. Gerade in Ländern wie Australien, Hong Kong oder auch England notieren nämlich auch eine Reihe von gesunden Großkonzernen. In Deutschland bezeichnet man diese Kursbereiche als „Ramsch-Niveau“.
- Für ein besseres Verständnis soll hier der Telekom-Riese Vodafone genannt werden. Er liegt an der London Stock Exchange bei 138 Pence, also gerade mal 1,38 Pfund knapp oberhalb der Pennystock-Marke.
- Der Grund dafür liegt in der gewaltigen Anzahl von Aktien, diese beläuft sich auf 27 Mrd. Trotz des geringen Aktienkurses beläuft sich der Unternehmenswert auf knapp 37 Mrd. Pfund bzw. 43 Mrd. Euro.
Auch das australische Unternehmen Alumina, der weltgrößte Produzent von Aluminium und Bauxit, bietet seine Aktie mit einem Wert von1, 63 Euro an. Zwar liegt die Aktie damit knapp über dem Pennystock Wert, aber es handelt es sich eben auch um eine Aktie, die unter 5 Euro liegt.
Pennystocks bergen dennoch ein hohes Risiko
Bei den Pennystocks muss man sich dennoch darüber im Klaren sein, dass es sich häufig um reine „Börsenmäntel“ handelt. Das heißt, diese Pennystocks sind börsengelistete Überbleibsel insolventer Aktiengesellschaften. Hier gibt es weder eine Aussicht auf eine Barzahlung, noch kann man hier mit einem Turnaround rechnen.
- Noch Jahre nach der Pleite wird der Börsenhandel fortgeführt. Glücklose Anleger bietet das immerhin die Möglichkeit, ihre Verluste steuerlich abzusetzen. Weiterhin verdienen sowohl die Börsenplätze als auch die Banken an jeder Transaktion eine Provision.
- Immer wieder kommt es auch vor, dass Pennystock Aktien starke Kursausschläge verzeichnen. Das passiert immer dann, wenn gleichzeitig viele Trader auf den Aufstieg einer Aktie setzen. Viele Investoren und Trader werden immer dann zusätzlich angelockt, wenn es dann zu einem moderaten Handelsvolumen kommt.
Auf diese Weise dürfen sich dann auch tot geglaubte Aktien über eine schlagartige Nachfrage freuen. In Trader Kreisen werden solche provozierten Kursanstiege als „Dead-Cat-Bounce“ bezeichnet.
Günstige Aktien und die Diversifikation
Auch wer sein Hauptaugenmerk auf den Erwerb von günstigen Aktien legt, darf auch hier das Thema Diversifikation nicht außer Acht lassen. Von einer sicheren Geldanlage kann nur dann gesprochen werden, wenn das Risiko mit Hilfe verschiedener Finanzprodukte gestreut wurde. Die Aufteilung des Vermögens in verschiedene Anlageklassen, zum Beispiel auch Gold, sorgt für deutlich mehr Sicherheit. Für gewöhnlich wird so auch die Stabilisierung des eigenen Anlageportfolios erheblich verbessert.
Gemeint ist damit, dass man sich als Anleger niemals auf den Kauf von Aktien von ausschließlich einem Unternehmen beschränken sollte. Damit setzt man sich dem sogenannten Klumpenrisiko aus. Das gilt grundsätzlich für alle Finanzprodukte, wie zum Beispiel bei Staatanleihen von nur einem Land.
Gerät ein Unternehmen oder auch ein Land in eine Krise, bzw. ist von Kurseinbrüchen betroffen, so ist der Anleger selbst natürlich auch in vollem Umfang betroffen. Investiert man aber zum Beispiel in unterschiedliche Anlageformen oder in die Aktien mehrerer Unternehmen, so können die Verluste der einen durch die Gewinne der anderen Aktie problemlos ausgeglichen werden. Zudem kann man dann auch sicher sein, trotz Verlusten eines einzigen Unternehmens immer noch gute Renditen zu erwirtschaften.