Der Lohnsteuerausgleich wird durch den Arbeitgeber am Ende eines Jahres durchgeführt, um die Differenz zwischen einer abgeführten Lohnsteuer während eines Kalenderjahres und der Jahreslohnsteuer, die zugunsten des Arbeitnehmers entstanden ist, zurück erstattet zu bekommen. Jetzt zum Lohnsteuerausgleich 2019/2020 in Österreich informieren und Geld vom Finanzamt zurück erhalten!
Aber auch der Arbeitnehmer kann mit dem Lohnsteuerjahresausgleich Steuern zurückbezahlt bekommen.
Der Lohnsteuerausgleich kann nur vom Arbeitgeber ausgeführt werden, und dient auch dazu, den Arbeitnehmer zu entlasten, falls dieser keine eigene Steuererklärung gemacht hat. Der Lohnsteuerjahresausgleich ist nur für die Lohnsteuer gedacht, die ein Arbeitnehmer in einem Steuerjahr bezahlt hat.
Was genau ist ein Lohnsteuerausgleich?
Beim Lohnsteuerausgleich wird eine Korrektur des Lohnsteuerabzugs durchgeführt, die der Arbeitgeber vorher durchgeführt hat. Wenn der Arbeitnehmer in jedem Monat eine höhere Lohnsteuer bezahlt hat als notwendig, bekommt er das zu viel bezahlte Geld mit dem Lohnsteuerausgleich zurückbezahlt.
Die Lohnsteuer ist eine Steuer, die nur vom Arbeitslohn abgezogen wird. Dies ist ein Unterschied zur Einkommenssteuer, bei der alle Einkünfte eines Steuerpflichtigen berücksichtigt werden.
Der Lohnsteuerausgleich in Österreich 2019/2020 – Arbeitnehmerveranlagung
Ablauf und Formulare
In Österreich muss ein Arbeitnehmer das Formular „Arbeitnehmerveranlagung“ ausfüllen, wenn er seinen Lohnsteuerausgleich erhalten möchte. Das Formular, das dazu gehört, hat das Kürzel „L1“ oder „L1K“ und kann beim Finanzamt bezogen werden. Arbeitnehmer, die ein oder mehrere Kinder haben, müssen die Variante L1K nehmen.
Wenn der Arbeitgeber den Jahreslohnzettel beim regionalen Finanzamt abgegeben hat, kann der Arbeitnehmer seinen Lohnsteuerausgleich abgeben. Dies geschieht zwischen den Monaten Januar und Februar im nächst folgenden Jahr, für das Jahr 2019 also im Januar und Februar 2020. In Österreich ist es gesetzlich geregelt, dass jeder Arbeitgeber die Jahreslohnzettel bis Ende Februar beim Finanzamt einreichen muss.
Die Arbeitnehmerveranlagung kann bis zu 5 Jahre rückwirkend berechnet werden, und die Rückerstattung kann ausbezahlt werden. Die andere Möglichkeit ist eine Steuergutschrift . Das Land Österreich bietet auch die Möglichkeit einer antragslosen Arbeitnehmerveranlagung.
Falls der Arbeitnehmer zu viele Lohnsteuern bezahlt hat, gibt es die Möglichkeit, dass er eine Rückerstattung bekommt, ohne dass er selbst einen Antrag stellen muss. Wenn dies der Fall ist, werden allerdings Sonderausgaben und außergewöhnliche Belastungen nicht mit berücksichtigt. Wenn der Arbeitnehmer eine Veranlagung durchführen muss (etwa weil er noch weitere Einkünfte hat), führt das Finanzamt keine antragslose Veranlagung für ihn durch.
Für die antragslose Veranlagung gibt es jedoch Voraussetzungen: Der Arbeitnehmer muss ein eigenes Gehalt beziehen, und es muss wahrscheinlich sein, dass eine Steuergutschrift entsteht.
Die Bankverbindung des Steuerzahlers muss beim Finanzamt hinterlegt sein, und der Steuerzahler darf bis zur Mitte des Jahres noch keine eigene Veranlagung durchgeführt haben. Eventuelle Sonderzahlungen müssen offen gelegt werden. Wenn der Arbeitnehmer seine Veranlagung selbst durchführt, ist dies für ihn meistens günstiger, weil er so mehr Kosten anrechnen lassen kann.
Der Lohnsteuerrechner
Verwendung von einem Lohnsteuer Rechner in Österreich – Hierzu muss er sein monatliches oder jährliches Einkommen in den Rechner eingeben. Anschließend kann er eine Berechnung nach Brutto oder nach Netto auswählen. Er muss eingeben, ob er als Angestellter oder als Arbeiter beschäftigt ist.
Außerdem ist die Anzahl seiner Kinder für den Alleinverdienerabsetzbetrag (AVAB) wichtig. Dann kann er den Brutto-Netto-Rechner starten und seine Lohnsteuern genau berechnen.
Die Steuerklassen in Österreich
Für das Jahr 2019 gibt es in Österreich eine Lohnsteuertabelle.
- Einkommen Steuern
- 11.000 – 18.000 Euro 25 %
- 18.000 – 31.000 Euro 35 %
- 31.000 – 60.000 Euro 42 %
- 60.000 – 90.000 Euro 48 %
- 90.000 – 1.000.000 Euro 50 %
- > 1.000.000 Euro 55 %
Im Jahr 2019 kann man in Österreich auch einen Lohnsteuerausgleich für die Jahre 2014 bis 2018 erstellen, und sich somit seine Steuern vom Finanzamt zurückerstatten lassen.
Was geschieht bei einer Insolvenz des Arbeitgebers?
Wenn der Arbeitgeber Insolvenz anmelden musste, kann es möglich sein, dass auch der Jahreslohnzettel beim Finanzamt fehlt. In diesem Fall ist der eingesetzte Insolvenzverwalter dafür zuständig, den Jahreslohnzettel beim Finanzamt einzureichen. Falls der Jahreslohnzettel nicht beim Finanzamt eingereicht worden ist, muss der Arbeitnehmer sein Finanzamt darüber informieren.
Das Finanzamt kann den Jahreslohnzettel mit den Daten die es vorliegen hat, dann selbst erstellen. Anschließend kann der Arbeitnehmer seinen Lohnsteuerausgleich wie gewohnt durchführen.
Das Finanzamt berechnet den Verdienst des Arbeitnehmers für das komplette Jahr und geht davon aus, dass in jedem Monat die gleiche Menge verdient worden ist. Wenn die Arbeitsstelle gewechselt worden ist oder es eine Gehaltserhöhung gegeben hat, muss die Steuer neu berechnet werden. Der Arbeitnehmer kann nun mehr Steuern vom Finanzamt zurückbekommen. Der Steuerausgleich wird als Lohnsteuergutschrift auf das Girokonto des Arbeitnehmers ausbezahlt.
Vorteile und Nachteile des Lohnsteuerausgleichs
Vorteile:
- Der Arbeitnehmer kann zu viel bezahltes Geld seiner Lohnsteuer vom Finanzamt zurückbekommen.
- Hierzu muss er selbst aktiv werden.
- Er muss eine freiwillige Steuererklärung (Antragsveranlagung) abgeben.
- Der Lohnsteuerausgleich kann auch rückwirkend beantragt werden.
Nachteile:
- Es können keine zusätzlichen Kosten geltend gemacht werden, wie etwa in der Einkommenssteuererklärung
(z. B. Renovierungskosten, Sanierungskosten, Betriebsausgaben, etc.) - Ohne ein gutes Steuererklärungsprogramm wird es schwierig.
- Lohnsteuerjahresausgleich wird nur für die Arbeitnehmer durchgeführt, die selbst keine Steuererklärung abgeben.
Welche Kosten können beim Lohnsteuerausgleich abgesetzt werden?
Bei der Arbeitnehmerveranlagung können einige Kosten steuerlich geltend gemacht werden. Man findet einen Absetzbetrag für Alleinerziehende und Alleinverdiener, Medikamente für Allergiker, Ausbildungskosten, Kosten für den Beruf (Arbeitsmittel oder Berufskleidung, Kauf von Computern (für die berufliche Nutzung), Alimente, freiwillig abgeschlossene Personenversicherungen (Krankenversicherung, Altersvorsorge), Pendlerpauschale, Spenden, Umschulungskosten, Kosten für Zahnbehandlungen, etc..
Im Jahr 2016 gab es in Österreich eine Reform der Steuer, die sich mit Sonderausgaben beschäftigt. Hier wurden einige Vorteile für den Steuerzahler gestrichen. Die meisten Reduzierungen fanden im Versicherungsbereich statt.
Seitdem können nur noch Personen-oder Pflegeversicherungen abgerechnet werden, deren Vertrag vor dem Jahr 2016 abgeschlossen worden ist.
Wann muss die Arbeitnehmerveranlagung für das Jahr 2019 abgegeben werden?
Die Arbeitnehmerveranlagung kann man bis Januar oder Februar des darauffolgenden Jahres stellen. Das heißt, die Arbeitnehmerveranlagung für das Jahr 2019 muss in Österreich bis Januar bzw. Februar 2020 eingereicht werden. Jeder Arbeitnehmer muss seinen Jahreslohnzettel bis Ende Februar beim Finanzamt einreichen.
Wie lange kann die Arbeitnehmerveranlagung rückwirkend gestellt werden?
Die Arbeitnehmerveranlagung in Österreich kann höchstens bis zu 5 Jahre rückwirkend berechnet werden. Sie kann zu jeder Zeit beim Finanzamt oder auch online durchgeführt werden.
- Wann lohnt sich eine Arbeitnehmerveranlagung besonders?
Die Arbeitnehmerveranlagung lohnt sich besonders, wenn das Einkommen des Arbeitnehmers im Laufe des Jahres Geschwankt hat. Dies könnte etwa wegen eines Jobwechsels geschehen. Dann wird die Steuer neu berechnet und anschließend gleichmäßig über das ganze Jahr verteilt.
Sehr oft erhält man eine Lohnsteuergutschrift auf das eigene Konto zurück.
- Wann kann der Arbeitnehmer mit einer Steuergutschrift nach Antrag des Lohnsteuerausgleichs rechnen?
Es gibt einige Bedingungen, wann ein Arbeitnehmer mit einer Steuergutschrift rechnen kann. Dies gilt, wenn man während eines Arbeitsjahres unterschiedlich hohe Löhne erhalten hat, und der Arbeitgeber keine Lohnsteuer-Aufrollung gemacht hat. Außerdem ist es gültig, wenn man während eines Jahres seinen Arbeitgeber gewechselt hat, oder für den Fall, dass man nicht während des ganzen Jahres beschäftigt gewesen sein sollte.
Die Frage „Lohnsteuerausgleich 2019/2020 in Österreich – Wie lange dauert die Bearbeitung“ ist nicht allgemein zu beantworten.
Ein weiterer Grund ist es, wenn man wegen sehr geringer Bezüge einen Anspruch auf eine SV-Rückerstattung (Steuergutschrift) haben sollte. Falls der Arbeitnehmer Sonderausgaben, Werbungskosten oder außergewöhnliche Belastungen geltend machen kann, welche noch nicht in seinem Freibetragsbescheid bedacht wurden, kann er ebenfalls mit einer Steuergutschrift rechnen.
Das gleiche gilt, wenn man Anspruch auf eine Pendlerpauschale oder auf einen Alleinverdiener-/Alleinerzieherabsetzbetrag besitzt, welcher bei der laufenden Lohnverrechnung nicht bedacht worden ist.
Wann kommt es zu einer Nachzahlung?
Es gibt auch die Möglichkeit, dass der Arbeitnehmer durch den Lohnsteuerausgleich etwas nachbezahlen muss. Dies kann passieren, wenn er mehrere lohnsteuerpflichtige Bezüge gleichzeitig bezogen hat und wenn bei der Lohnverrechnung keine gemeinsame Versteuerung durchgeführt worden ist.
In diesem Fall berechnet jede bezugsauszahlende Stelle die Lohnsteuer nur für die von ihr selbst ausbezahlten Bezüge. So ergibt sich insgesamt eine zu geringe Lohnsteuer, die bezahlt wurde. Es kommt also zu einer Nachzahlung seitens des Arbeitnehmers.